Unsere guten Vorsätze für das Jahr 2022? Wir wollen mehr Türchen machen. Daher sind wir gleich an Neujahr spontan aufgebrochen und an die Wehebachtalsperre im Hürtgenwald in der Nordeifel gefahren – oder auch ins Biberland, wie uns die Hinweistafel am Wanderparkplatz mitteilt.
„Gute Vorsätze sind aufrichtige und stärkende Kräfte, aber – die guten Vorsätze halten meistens nicht lange vor; es ist der Alltag, es sind die Gewohnheiten, die langsam wieder die Oberhand gewinnen. Man sollte sich deshalb immer wieder einmal mit einem guten Wort, mit einem tapferen Gedanken beschäftigen, man sollte sich immer wieder einmal an die Brust klopfen! So hilft man sich immer von neuem. “
(Theodor Hieck (19. Jhdt.), deutscher Dichter)
Inhalt
Auf zur Wehebachtalsperre ins Biberland
Die Sonne begleitet uns am ersten Tag des Jahres, wenn das mal kein gutes Omen für das neue Wanderjahr ist. Der Wanderweg beginnt gleich hinterm Parkplatz. Er ist breit und matschig. In den letzten Tagen des alten Jahres hat es viel geregnet und es ist mit 15°C mal wieder zu warm für die Jahreszeit.
Wie wir nach den ersten Metern feststellen müssen, ist auch hier der Borkenkäfer aktiv; mittlerweile ein bekanntes Bild in Deutschland, ganze Areale übersät mit Baumstümpfen, so werden neue Lichtungen kreiert.
Aber auch im Laubwald ist Oben nichts mehr los. Das wird aber wieder im Laufe der nächsten Wochen. Dafür rascheln die abgefallenen Blätter unter unseren Sohlen. Wir laufen geräuschvoll durch das Laub und schießen die Blätter mit den Füßen weg wie übermütige Kinder.
Als wir den See das erste Mal erblicken haben wir ein Déjà-vu. Denn die Wehebachtalsperre schmiegt sich fast so schön in die Landschaft wie die schönsten Seen in Kanada. Emerald Lake, Lake Louise, Peyto Lake wir waren da, aber es ist schon eine Ewigkeit her.
Ja, und dann sehen wir tatsächlich Biberspuren am Weberbach. Große Bäume, fein säuberlich abgenagt und gefällt. Einen Biber-Aussichtspunkt finden wir auch, nur leider gibt es heute nichts zu sehen. Aktiv werden die Biber wohl erst wieder im Frühjahr, jedenfalls nicht an Neujahr, da nimmt sich selbst der Biber frei.
Ob das hier noch was wird? Der Baum hat den Bach (noch) nicht erreicht. Auch ein Biber kann sich mal verrechnen, vielleicht ist er auch noch nicht ganz fertig und korrigiert sein Werk nochmal.
Wir sind fast alleine auf den Waldwegen unterwegs, bloß an der Brücke über die Talsperre treffen wir auf weitere Neujahrsspaziergänger.
Die täglichen Spiegelschwankungen der Wehebachtalsperre sind nicht nur bei Eis gefährlich, wie uns ein Hinweisschild belehrt, sie führen auch dazu, dass die Brücke hin und wieder überflutet und somit unpassierbar wird.
Zum Abschied zaubert uns die tief stehende Sonne noch eine schöne Nachmittagsstimmung auf die spiegelglatte Wasseroberfläche. Doch wir müssen uns sputen, wollen wir noch vor Sonnenuntergang unser Auto erreichen.
Rechtzeitig mit der untergehenden Sonne treffen wir wieder auf dem Parkplatz ein.
Gelungener Türchenauftakt 2022
Das war ein gelungener Türchenauftakt in dem noch jungen Jahr 2022. Wir klopfen uns an die Brust und versuchen den neuen Elan über das komplette Jahr zu bringen.
Die Wegbeschreibung findest du als Tourentipp auf der Seite des Wandermagazins, oder rechts in der Seitenleiste.