Die Nordspitze Ölands
Wir sind an der Nordspitze Ölands angekommen. Unser heutiger Schlafplatz liegt in Nabbelund, in der Bucht Grankullaviken, direkt am Wasser. Von meinem Schlafgemach aus blicke ich auf den Långe Erik, der sich auf der gegenüberliegenden Landzunge befindet. Der Leuchtturm im Norden der Insel weist den Seefahrern seit dem 17. Jahrhundert den Weg.
Romantik pur im hohen Norden
Ein romantischer Sonnenuntergang über dem Wasser läutet uns den Abend ein und versetzt uns wie schon so oft in Schwedenstimmung.
Einem Sonnenuntergang folgt ein Sonnenaufgang. Dieser fällt heute Morgen ebenso romantisch aus, allerdings bereits um fünf Uhr morgens, was ich nun wieder weniger romantisch finde.
Unterwegs im Zauberwald
Entsprechend zeitig geht es los, der Tag wird ganz im Zeichen der Natur stehen. Dafür radeln wir nach Trollskogen einem fünf Kilometer entfernten Naturschutzgebiet. Merlin lässt sich in seinem Fahrradkörbchen chauffieren, er ist um diese Zeit noch sehr verschlafen. Beim Besucherzentrum (Naturum) binden wir dann unsere Drahtesel an.
Von hier gehts zu Fuß weiter, wir wollen den Zauberwald erkunden. Dafür wählen wir den Trollskogsstigen, den rot gekennzeichneten Rundweg (4,5 km).
Dieser führt uns ans Meer zu einem fast 100 Jahre alten Schiffswrack. Der Schoner „Swiks“ sank in einer Sturmnacht im Dezember 1926.
Da stand die Eiche „Trolleken“ (die Zaubereiche) bereits seit 800 Jahren in denen sie sicher schon einiges erlebt hat.
Zauberhaft und zugleich beeindruckend, sind auch die kleinen, krummen Kiefern, die sich vom Wind gepeitscht, in magerem Boden winden, um in diesem unwirtlichen Lebensraum überleben zu können.
Hokus pokus und wir sind wieder zurück am Naturum, das ging zügig. Wir machen ein kleines Picknick und gehen anschließend noch die kleine Runde, den Knysselnackestigen, den blauen Weg, der uns für einen Kilometer nur über Hozbohlen führt, ähnlich der Wege, wie sie uns auch im Hohen Venn begegnet sind.
Zum Abschluss werfen wir noch einen Blick ins Naturum und sehen uns die Ausstellung über die reichhaltige Flora und Fauna im Naturschutzgebiet Trollskogen an, bevor wir den Zauberwald verlassen und mit unseren Drahteseln zum Womo zurückreiten. Unsere Reisebegleitung ist inzwischen aufgewacht und läuft die Strecke munter nebenher.
Es ist früher Nachmittag als wir beim Womo ankommen. Genau die richtige Zeit für einen frisch aufgebrühten Espresso mit Keksen für Thomas, und ich röste mir noch schnell frisches Müsli in der Pfanne, mein Treibstoff ist mir auf der heutigen Tour ausgegangen.