Buchabbildung

Zen – der Weg des Fotografen – Buchbesprechung

(Werbung unbeauftragt)

ZEN – der Weg des Fotografen

Schlenderst du in der dunklen Jahreszeit auch so gerne durch die Buchhandlung? Ich habe diese Chance zwischen zwei Lockdowns gleich genutzt. Und als ich an der Fotobuchabteilung der Buchhandlung vorbei kam, sprang mir dieses Buch ins Auge – „ZEN – der Weg des Fotografen“. Was hat denn ein Meditationsbuch in der Fotografiebuch-Abteilung zu suchen? Handelt es sich überhaupt um ein Fotografiebuch? Oder wurde es hier fälschlicherweise abgelegt? Nein, alles paletti – es ist ein Fotografiebuch. Es folgt ein kurzes Durchblättern, ein noch kürzeres Zögern, dann landet das Buch in meinem Einkaufskorb. Jetzt aber nichts wie ab nach Hause, ich bin schon gespannt, wie der Autor David Ulrich das Thema auf die Fotografie lenkt. Gierig will ich die ersten Seiten verschlingen doch bereits die ersten Zeilen des Buches rufen mich zu mehr Achtsamkeit auf.

„Zu lernen, wie das Unbewusste die Welt sieht, kann aufschlussreich, überraschend und verstörend sein – und  alles zur gleichen Zeit.“   (David Ulrich)

Keine Sorge, ich bin jetzt nicht unter die Esoteriker gegangen. Aber ich habe schon ein Faible für die asiatischen Künste. Alles sieht so leicht und intuitiv aus. Das genaue Gegenteil von meiner Herangehensweise an die Dinge. Ich denke zu viel; vor allem denke ich für andere mit. Natürlich ist auch viel dummes Zeug dabei, Dinge, mit denen ich mich nicht beschäftigen sollte, weil sie mich einfach nichts angehen, zudem werden wertvolle Gehirnkapazitäten blockiert. Kennst du das auch? Die Lösung – mehr Achtsamkeit.

Achtsamkeit

Lektionen zu Achtsamkeit, Beobachtung und Identität dürfen in einem Buch mit dem Titel „Zen“ natürlich nicht fehlen. Hat man sie erst einmal verinnerlicht, sind das die Zutaten für Motive mit tieferer Bedeutung.

„Achtsamkeit ist eine Form der Intelligenz, die in der Lage ist, die Welt und sich selbst gleichzeitig zu beobachten.“   (David Ulrich)

Die im Buch abgebildeten Fotos fand ich beim ersten Durchblättern wenig anregend, aber in Verbindung mit dem dazugehörigen Text erklärt sich die Auswahl. Der Autor David Ulrich, der unter anderem als Professor und Leiter am Cornish College of Arts in Seattle tätig war, animiert den Leser am Ende eines jeden Kapitels, zum Ausprobieren und Üben mit der Kamera. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich bei deinem Aufnahmegerät um ein Smartphone oder eine sündhaft teure Spiegelreflexkamera handelt.

Tägliche Aufzeichnungen

Ok, das ist doch genau das, was ich wollte, meine kreative Seite entdecken. Tiefer gehen, nicht bloß abbilden. Ab heute stehen tägliches Beobachten, tägliche Aufzeichnungen mit meinem Arbeitsgerät auf dem Programm, ganz ähnlich dem Schreiben eines Tagebuchs.

tägliche Aufzeichnungen nach Zen
Ein Potpourri meiner täglichen Aufzeichnungen in den Wintermonaten. Die meisten Motive hätte ich vor der Lektüre von „ZEN – der Weg des Fotografen“ eher nicht fotografiert.

Das Ergebnis kann sich doch schon sehen lassen. Ich werde fleißig weiter üben, um auf diese Weise auch meine Reisefotografie voranzubringen.

„Viele Aspekte des Motivs, zu denen der Verstand keinen Zugang hat, können über das Gefühl erfasst werden.“ (David Ulrich)

Sätze wie diese regen zum Nachdenken an.

Insgesamt beinhaltet das Buch sechs Lektionen mit abschließenden „Werkzeugen und Übungen“, wie die täglichen Aufzeichnungen. Für die sechs Lektionen setzt der Autor eine Übungszeit von mindestens 12 Wochen an.

„Die einzige Möglichkeit, die Transformation vom Motiv zum Foto zu verstehen, besteht darin, viele Bilder zu machen und die Veränderungen, die zwischen Betrachtung und Bild stattfinden, fortlaufend zu beobachten.“   (David Ulrich)

Fazit

Meine fotografische Entwicklung ist nach der Lektüre dieses Buches natürlich noch lange nicht abgeschlossen. Das wird sie wohl auch nie sein, aber sie verändert sich. „ZEN – der Weg des Fotografen“ hat mir den Weg in eine kreativere Richtung gewiesen. Darauf kann ich weiter aufbauen.

Spielst du nun ebenfalls mit dem Gedanken, dieses Buch zu erstehen, dann solltest du bereit sein, die Übungen durchzuführen. Als reines Nachschlagewerk eignet es sich nicht – es ist ein Übungsbuch, für Einsteigende und fortgeschrittene Fotografierende gleichermaßen (Leseprobe)

Das Buch „ZEN – der Weg des Fotografen“ ist zeitlos, unabhängig vom Equipment, verbessert nach einigem Üben die eigene Beobachtung und erleichtert so das Aufspüren von Motiven mit einer tieferen Bedeutung; überdies enthält es viele kluge Sätze, fast Weisheiten.

Titel: ZEN der Weg des Fotografen

Autor: David Ulrich

Verlag: dpunkt.verlag

 

 

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