Narzissen, die ersten Farbtupfer im Frühling
Ich hab sie schon gesehen, in meinem Vorgarten, die ersten gelben Köpfchen schummeln sich zwischen das grau-grün des Winters. Wie jedes Jahr im Frühling geht das bunte Treiben wieder los; das heißt für uns, raus aus dem Haus, rein in die Natur. Eins unserer ersten bunten Türchen im Jahr führt uns regelmäßig zur Narzissenblüte in die Eifel, die hier etwa drei Wochen später an ist, als in meinem Vorgarten. Uns sind bisher zwei geeignete Ziele bekannt, zum einen das Perlenbach- und Fuhrtsbachtal bei Monschau, zum anderen das Oleftal bei Hellenthal, wo wir uns im letzten Jahr herumgetrieben haben.
Die größte Herausforderung für dieses Türchen besteht darin, den richtigen Zeitpunkt der Narzissenblüte zu erwischen, üblicherweise so etwa Anfang April bis Anfang Mai, in diesem Jahr vielleicht schon etwas früher. Um schöne Fotos zu erhalten, sollten die Narzissen schon aufgeblüht, aber noch nicht verblüht sein. Im Internet findest du Termine für geführte Wanderungen, sie liefern dir eine grobe Übersicht darüber, wann sich der Weg in die Eifel lohnt.
Um dieses Naturschauspiel unbeschwert genießen zu können, planst du den Ausflug zu den Narzissen besser an einem Wochentag, somit kannst du den Völkerwanderungen an den Wochenenden entgehen, denn wilde Narzissen gibt es in Deutschland nur in der Eifel und bei Nassau an der Lahn.
Wir fahren an einem Freitag und parken auf dem Parkplatz an der B265 bei Hollerath. Mit Eintritt in den Wald entdecken wir die vielen Panzersperren. Bestandteile des Westwalls, erbaut im letzten Weltkrieg. Die Drachenzähne aus Stahlbeton trotzen seither Wind und Wetter.
Wir folgen dem Wegweiser „Narzissenrundweg“ und gehen auf einem Forstweg hinab ins Oleftal. Der Weg durch den Wald endet an einer Weggabelung. Hier finden wir eine große Übersichtstafel mit möglichen Streckenverläufen.
Narzissen satt
Es gibt zwei markierte Wege, die an den Narzissenwiesen vorbei führen, gekennzeichnet mit einem roten oder gelben Balken. Wir haben uns bisher immer, so auch heute, für die rote Strecke entschieden, die durch eine Narzisse und einen darunter liegenden roten Balken gekennzeichnet ist.
Die gesamte Runde ist nicht sonderlich lang oder anspruchsvoll, die Zeit lassen wir beim Fotografieren liegen. Es dauert, bis Millionen gelber Narzissen auf der Speicherkarte verewigt sind. Die Narzissen sind in dieser Jahreszeit der einzige Farbtupfer auf unserer Runde, die übrige Vegetation hält noch ihren wohlverdienten Winterschlaf.
Um eine Nahaufnahme von den Narzissen zu machen, bewege ich mich auf sie zu, andersherum ist es mit Leid verbunden, ich müsste sie brechen, gleichwohl müsste ich mich in Richtung Erde begeben. Ergo begebe ich mich auf ihre Höhe und ungeniert bäuchlings in den Dreck, ähhh…. in die Natur, um den Zauber der Narzissen mit meiner Kamera einzufangen; und Thomas hat nichts besseres zu tun, als gleichzeitig den Zauber der Fotografin mit seinem Handy festzuhalten.
Der Rückweg führt uns an dem kleinen Bach „Olef“ vorbei; und da wir den Rundweg dennoch relativ zügig absolvieren konnten, bleibt im Nachhinein noch Zeit für Nebenziele in der Umgebung. Hier haben wir uns bereits die Oleftalsperre, sowie den Ort Reifferscheid angeschaut, beide lohnen einen Abstecher.
Die Oleftalsperre
Die Oleftalsperre hat alles was eine Talsperre ausmacht. Eine, wenn man davorsteht, beeindruckende Staumauer und natürlich viel Wasser, 20 Mio cbm. Es gibt einen Rundweg von 13,5 km um den Stausee herum, den wir aus Zeitmangel leider nicht mehr gehen konnten, dies ist dann ein eigenständiges Türchen, welches bereits auf unserer TO-DO-Liste gelandet ist.
Reifferscheid
Reifferscheid ist ein unerwartet fotogener kleiner Ort, mit schmucken Häuschen, einem monumentalen Bergfried, einer alten Schlossruine und der spätgotischen Kirche Sankt Matthias.