Wer Öland von Nord nach Süd – Teil 1 verpasst hat bitte hier entlang.
Von Sandvik aus begeben wir uns in Richtung Süden, bis nach Borgholm. Dort gibt es gleich zwei Schlösser zu besichtigen. Zum einen Borgholm Slott, die schönste Ruine des Nordens und Solliden Slott, der Sommersitz der schwedischen Königsfamilie.
Borgholm Slott, einst als massiver Wehrturm zum Schutz vor Seeräubern erbaut, wurde im Laufe der Jahrhunderte zur Festung ausgebaut. Im Jahre 1806 bereits zur Ruine verkommen, zerstörte ein verheerender Brand das was von dem Schloss noch übrig war. Heute beherbergt die Ruine ein Museum und wird gerne für Veranstaltungen jeglicher Art genutzt.
Solliden Slott, der Sommersitz der Königsfamilie, wird am Victoriadagen (14.Juli), zum Publikumsmagneten, denn dann feiert Kronprinzessin Victoria ihren Geburtstag, gemeinsam mit ihrer Familie, auf Schloß Solliden.
Die kommende Nacht verbringen wir in Borgholm auf dem gepflegten Stellplatz „Stug o Fiske“.
Jetzt gehts aber mal ein ordentliches Stück voran. Wir fahren durch eine immer kärger werdende Landschaft, bis nach Grönhögen, in den Süden der Insel. Dort finden wir einen schönen Stellplatz direkt am Hafen. Wir stehen mit der Schnauze in Richtung Meer, den dazugehörigen Sonnenuntergang gibt es später frei Womo. Ein älteres Ehepaar aus Kalmar, unsere Nachbarn für die nächste Nacht, bestätigt unser bisheriges Gefühl, dass das Wetter auf Öland für diese Jahreszeit, wir haben Anfang September, ungewöhnlich schön und vor allem noch erstaunlich warm ist. Uns ist es recht, und wir genießen jeden sonnigen Tag.
Auf gehts nach Ottenby, hier wird die Landschaft zusehends trockener, für mein Befinden fast schon wüstenähnlich . Schon von weitem können wir den „Långe Jan“ ausmachen, der Leuchtturm am Südkap, das Gegenstück vom „Långe Eric“, auf den wir von unserem Stellplatz am Nordkap blicken konnten.
Das Naturreservat Ottenby ist weithin bekannt bei Birdwatchern (Vogelbeobachtern), die mit meterlangen Teleobjektiven bewaffnet die Südspitze besetzen. Ich hingegen habe bloß ein Babytele und komme damit mal wieder nicht nah genug ans Objekt.
Unsere Zeit auf Öland geht langsam zu Ende. Wir fahren nordwärts auf dem Fågelsvägen, einer, mit dem Prädikat „scenic road“ versehenen Küstenstraße, von Ottenby nach Gårdby, schauen uns noch im Hafen von Bläsinge, „Bläsinge hamn“, um und verlassen schweren Herzens bei Färjestaden die liebgewonnene Insel Öland in Richtung Festland. Wenn sich für mich in Zukunft erneut die Möglichkeit bieten sollte Öland zu besuchen, dann bin ich auf jeden Fall wieder dabei. Die Insel überrascht auf nur 140 Kilometern von Nord nach Süd mit einer vielfältigen Flora und Fauna. Besonders fasziniert haben mich die unterschiedlichen Vegetationszonen auf engstem Raum. Ausgedehnte Waldgebiete im Norden und in der Mitte Ölands stehen im krassen Gegensatz zu der steppenartigen Agrarlandschaft im Süden der Insel.