Klosterberg

Highlights der Normandie – Roadtrip mit Bulli Teil II

 

 

Ohne lange Vorrede mache ich direkt weiter mit Tag 11 und dem zweiten Teil unseres Roadtrips durch die Normandie. Falls Du Teil I noch nicht kennst, dann bitte hier entlang. 

Malerischer Küstenort – Honfleur, Tag 10 aus dem 1. Teil unseres Roadtrips durch die Normandie

Cormeilles -Villerville – Trouville sur Mer – Deauville – Cabourg – Beuvron-en-Auge

Tag 11:  
Strecke: ca. 90 km
Stellplatzinfo: Stellplatz Beuvron-en-Auge
Preis: 10 € incl. Jeton für 100 Liter Frischwasser, Ver- und Entsorgung, kein Strom



Nachdem wir am Vorabend wegen Überfüllung des riesigen Stellplatzes in Honfleur (Feiertag) ins Landesinnere flüchten mussten, setzen wir nun unsere Route an der Küste fort. Unsere heutige Tagestour beginnt in Villerville, einem kleinen schnuckeligen Ort am Ärmelkanal, der bei Ebbe einen riesigen Sandstrand vorweisen kann. Der Blick auf die Silos im gegenüberliegenden Hafen von Le Havre ist allerdings weniger schön. Doch genau diesen Blick hat schon Claude Monet vor über 100 Jahren in seinem berühmten Gemälde "Sonnenaufgang" festgehalten.

Blick von Villerville hinüber nach Le Havre
Der geplante Stopp in Trouville-sur-Mer fällt leider dem Christi-Himmelfahrts-Stau zum Opfer, ebenso wie die Besichtigung des luxuriösen Nachbarortes Deauville, der mit einem kilometerlangen Sandstrand die Massen anlockt.
Während der Ort vor lauter Menschen fast aus den Nähten platzte, waren wir am ewig langen Sandstrand von Deauville fast allein. Leider sind Hunde hier verboten.
In Cabourg erwartet uns ein ähnliches Bild, nur mit dem Unterschied, dass just in dem Moment, in dem wir am Grand-Hotel vorbeifahren ein Parkplatz frei wird. Erwartungsvoll steigen wir aus und bewegen uns mit den Massen in Richtung Meer. Auch hier wieder ein kilometerlanger Sandstrand. Doch nicht so überfüllt wie gedacht, denn heute weht eine kräftige Brise. Wir verziehen uns schnell zwischen die Häuserzeilen und suchen die Fußgängerzone vis à vis des Grand-Hotels auf. Doch auch sie ist voller Menschen.
Überfüllte Fußgängerzone in Cabourg
Trotz des Trubels haben wir noch eine schmackhafte Entdeckung gemacht – Brioche feuilletée
Uns hält es hier nicht lange und wir beschließen unseren Roadtrip fortzusetzen. Heute versuchen wir gar nicht erst für die Nacht einen Platz am Meer zu finden, stattdessen fahren wir landeinwärts und finden einen Stellplatz in dem kleinen Dorf Beuvron en Auge. Dieses entpuppt sich rein zufällig auch noch als eines der schönsten Dörfer Frankreichs.
Idyllisches Eckchen in Beauvron en Auge

Beuvron-en-Auge – Sallenelles – Servon

Tag 12:  
Strecke: 160 km
Stellplatzinfo: Camping Saint Gregoire, etwa 10 Kilometer bis zum Le-Mont-Saint-Michel
Preis: 17 € + Tax mit der ACSI-Campingcard in der Nebensaison




Bevor wir uns am Morgen zurück auf unsere Route begeben, machen wir einige Fotos von dem noch schlafenden Ort.
Morgendliches Fotoshooting in Beuvron en Auge
Fast hätte es geklappt, das Birdwatching in der Ornemündung. Wir sind bloß etwa einen Monat zu spät dran, die Brutzeit ist vorüber und die Vögel ausgeflogen. Und das Wasser hat sich ebenfalls vorübergehend verzogen – Ebbe. Den eingeplanten Spaziergang durch das Naturschutzgebiet ziehen wir trotzdem durch. So schön die Orte in der Normandie auch sind, die Natur ist schöner, auch wenn wir mal wieder ordentlich durchgepustet werden, doch das gibt uns am Ende des Tages eine gesunde Gesichtsfarbe.
Einmaliges Naturerlebnis in der Ornemündung
Die Vögel sind ausgeflogen, doch die Schafe sind noch da.
Langsam aber stetig arbeiten die Naturgewalten an dem hölzernen Wrack
Nach einem kleinen Snack im Bulli auf dem Parkplatz zum "Haus der Natur" entscheiden wir uns spontan und aufgrund des anhaltend tollen Wetters bereits heute in Richtung Le Mont-Saint-Michel aufzubrechen. Den spektakulären Klosterberg möchte ich auf jeden Fall bei blauem Himmel und im Sonnenschein ablichten. Wir finden einen kleinen Campingplatz bei Servon, etwa 10 Kilometer von unserem Ziel entfernt. Bei einem kleinen Abendspaziergang um den Campingplatz kann ich in der Ferne bereits die Silhouette des Mont-Saint-Michel ausmachen.

Servon – Le Mont-Saint-Michel – St. Aubin des Préaux

Tag 13:  
Strecke: 35 km
Stellplatzinfo: Chateau de Lez-Eaux
Preis: 23 € + Tax mit der ACSI-Campingcard in der Nebensaison




Wir brechen bereits vor 9 Uhr zum Mont-Saint-Michel auf, nur damit wir noch einen Parkplatz ergattern und es noch nicht so brechend voll in dem kleinen Ort ist. Auf dem Hinweg entscheiden wir uns zu Fuß über die inzwischen 10 Jahre alte Brücke zu gehen und den kostenlosen Shuttlebus erst auf dem Rückweg in Anspruch zu nehmen.

Blick vom Parkplatz auf den Mont Saint-Michel
Auf dem Weg zum Klosterberg
Bald haben wir unser Ziel erreicht
Während wir über die Holzplanken der neuen Straße zur Insel laufen, fährt ein Shuttlebus nach dem anderen an uns vorbei und befördert Scharen von Touristen übers Watt. Wie lange noch erträgt eine so kleine Insel so viele Touristen?
Es wird schnell voll in den engen Gassen…
…doch ich finde auch noch ruhige Ecken
Die gefiederten Bewohner nehmen den Touristenansturm gelassen
Gewaltige Mauern umgeben das Kloster
Auch hier wird es uns schnell zu voll, daher begeben wir uns schon vor dem Mittagessen auf den Rückweg. Erst jetzt erfahren wir, dass der Shuttlebus keine Hunde befördert, also bleibt uns nichts anderes übrig, als mit unserem 15 Jahre alten Hund, in der prallen Sonne, über die Brücke zurück zum Parkplatz zu laufen. Das macht dann an diesem Vormittag insgesamt über 8 Kilometer Fußmarsch. Aber die haben sich gelohnt.
Immer wieder blicken wir auf dieses Wunderwerk im Meer zurück, das war schon ein ganz besonderes Erlebnis

Wir fahren gen Norden

Anschließend fahren wir auf der schnurgeraden D673 gen Norden in Richtung Cap de la Hague. Die Straße nahe der Küste führt monotone 40 Kilometer über sanfte, grüne Hügel immer geradeaus. Am Ende des Tages gönnen wir uns dann einen 5-Sterne Campingplatz am Chateau de Lez-Eaux und freuen uns auf einen ruhigen Abend. Doch daraus wird nichts. Regelmäßig, alle paar Minuten, hören wir einen unangenehmen Knall, bis ca. 20:30 Uhr. Wir vermuten um die Saat auf den umliegenden Feldern vor gierigen Vogelschnäbeln zu schützen. Doch auch wir würden am liebsten flüchten.

St. Aubin des Preaux – Granville – Condeville sur Mer (Strand) – Le Rozel

Tag 14:  
Strecke:  100 km
Stellplatzinfo: Camping Le Ranch
Preis: 23 € + Tax mit der ACSI-Campingcard in der Nebensaison




Kaum sind wir wach, geht die Knallerei wieder los. Ich verspüre den Drang, schnellstmöglich den Platz zu verlassen, doch wir wollen noch duschen und anschließend verquatschen wir uns mit den Engländern aus dem Van gegenüber, die unseren Bulli so toll finden.
Es ist schon später Vormittag, als wir endlich loskommen. Bis nach Granville sind es auch bloß wenige Kilometer. Von hier gelangt man mit der Fähre auf die Kanalinseln Guernsey und Jersey.

Süsse Verführungen, die auch der Seele gut tun, gibt es in Frankreich an jeder Ecke
Saint-Paul in Granville
Wir schlendern in den engen Gassen an einigen Boutiquen vorbei doch leider gibt es keine Fußgängerzone, auch sonst muss man den Ort nicht gesehen haben. Zu spät bemerken wir, dass es hier noch eine historische Oberstadt gibt, da sitzen wir aber bereits wieder im Auto auf der Fahrt zu unserem nächsten Ziel, so’n Mist.
Über den Dächern von Granville
Für unsere Mittagspause suchen wir uns dann ein schönes ruhiges Plätzchen am Meer. Und hier haben wir in Condeville sur Mer wirklich etwas Schönes gefunden. So weit das Auge reicht nur Sandstrand jedenfalls bei Ebbe. Wir ziehen unsere Schuhe aus und stapfen Barfuß durch den Sand ins Wasser. Ich bereite mich auf einen Kälteschock vor, doch der bleibt erstaunlicherweise aus. Das Wasser im Ärmelkanal ist wärmer als gedacht.
Entspannung pur am Strand von Condeville sur Mer
Herrlicher Sandstrand soweit das Auge reicht

Le Rozel – Route des Caps – Banfleur – Ravenoville

Tag 15:  
Strecke: 100 km
Stellplatzinfo: Camping Le Cormoran         Preis: 21 € + Tax mit der ACSI-Campingcard in der Nebensaison


Wir haben eine unangenehme Sturmnacht hinter uns. Unser Bulli hat ganz schön gewackelt und auf der oberen Etage pfiff Thomas der Wind laut um die Ohren. Allerdings wissen wir nun auch, warum der Bulli zwei Stellplätze weiter so schräg auf seinem Pitch geparkt hat. Er hat sein Heck in den Wind gedreht, damit bietet das Aufstelldach dem Wind eine geringere Angriffsfläche, clever.
Zum Frühstück lassen wir das Schlafdach herunter und frühstücken mit eingezogenen Köpfen.
Unsere heutige Etappe führt uns ums Cap de la Hague, dem nördlichsten Punkt Frankreichs. Die Aktivitäten des Tages bestehen aus: einsteigen, ein Stückchen fahren, aussteigen, gegen den Wind ankämpfen, fotografieren, einsteigen, weiterfahren……

Wir finden viel wundervolle Natur rund ums Cap de la Hague
Dunes de Biville
Typischer Hof in bester Lage
Auf den Klippen über dem Ärmelkanal fegt uns eine starke Brise um die Ohren
Merlin hält seine Nase in den Wind
Wir sind am Cap de la Hague angekommen, und es ist mal wieder Ebbe
Typisches Bild in der Normandie, kleine aber massiv gebaute Häuser in üppig grüner Landschaft
Am Ende unserer Cap-Runde erwartet uns wieder eines der schönsten Dörfer Frankreichs – Banfleur. Die Häuser in diesem Teil der Normandie sind aus kräftigem Granitstein gebaut. Nun wissen wir auch warum, denn wir hatten den ganzen Tag Windstärken bis zu 7 Beaufort.
Die kleinen Boote liegen bei Ebbe kreuz und quer im Hafenbecken herum…
…während die großen Fischerboote, fest vertäut an der Hafenmauer, im Schlick stehen….
….und auf die Flut und ihren nächsten Einsatz warten
Und wir haben dazugelernt, am Abend stellen wir den Bulli mit dem Popo in den Wind und bieten dem Sturm damit eine kleinere Angriffsfläche auf unser Aufstelldach und hoffen durch diese Maßnahme auf eine ruhigere Nacht.

Nebenbei noch eine Beobachtung, die wir gerade auf den 5- Sterne Campingplätzen machen: die Sanitäranlagen sind meist unisex ausgelegt. Männlein und Weiblein waschen, duschen und scheißen gemeinsam – so geht Gendern auf Französisch.

Ravenoville nähe Utah Beach – Utah Beach – La Cambe – Omaha Beach – Port en Bessin – Bayeux

Tag 16:  
Strecke: 80 km
Stellplatzinfo: Camping des Bords de L’Aure                     Preis: 19 € + Tax mit der ACSI-Campingcard in der Nebensaison


Von unserem Campingplatz ist es nicht weit bis nach Ravenoville. Die kleinen bunten Strandhäuschen geben ein schönes Fotomotiv ab.
Bunte Häuser am Strand von Ravenoville

Schwerverdauliches

Passend zur tragischen Geschichte, die auf den Landungsstränden Utah Beach und Omaha Beach liegt, hält sich auch das Wetter am Vormittag dezent zurück. Erst am frühen Nachmittag kommt die Sonne wieder heraus, da haben wir den schwer verdaulichen Teil unserer Reise bereits hinter uns gebracht: die Kriegsgräber der deutschen und amerikanischen Soldaten und einen Spaziergang entlang der schicksalsbehafteten Strände, die für tausende Soldaten den Tod bedeuteten. Die Museen müssen wir auslassen, da darf Merlin nicht mit. Stattdessen kaufen wir uns ein Buch über die Geschehnisse von 1944.

Die Kriegsgräber der amerikanischen Soldaten
Um den Vormittag besser verdauen zu können, besichtigen wir im Anschluss noch den fotogenen Fischereihafen  – Port en Bessin.
Ein Lageplan des Hafenbeckens befindet sich auf dem Boden der Kaimauer
Und so sieht dann der Hafen in Natura aus

Bayeux – Rouvre (Swiss Normandie)

Tag 17:  
Strecke: ca. 60 km
Stellplatzinfo: Waldcamping Rouvre                      Preis: 23 € + Tax mit der ACSI-Campingcard in der Nebensaison


Kathedrale Notre-Dame von Bayeux
Vor ein paar Tagen schon habe ich einen Flyer über Bayeux mit einer eingezeichneten Besichtigungsrunde gefunden. Diese laufen wir nun ab. Die Kathedrale, eines der bedeutendsten sakralen Baudenkmäler der Normandie, steht dabei natürlich an erster Stelle.
Die Kathedrale von Bayeux
In einer Seitenstraße suchen wir uns ein kleines Restaurant. Anschließend führt uns unser Weg noch an einer Mühle und der berühmten Tapisserie vorbei. Der 70 m langen Teppich zeigt die Eroberung Englands durch Wilhelm den Eroberer. Ausgestattet mit einem Headset reihe ich mich am Ende der 70 Meter langen Besucherschlange ein und lausche der Erzählerin. Schon nach wenigen Metern staune ich über die Möglichkeiten mit Nadel und Faden ganze Geschichten zu erzählen.
Idylle am Fluss Aure
Altes Mühlrad am Fluß der Aure, die durch die Altstadt fließt
Einkaufsstraße Saint-Martin
Fachwerkhaus an der Ecke Rue des Cuisiniers zur Rue de Saint-Martin in der Haupteinkaufsstraße

Warum unser Besuch in Bayeux ein blutiges Ende nahm

Mit Parkscheibe ist unser Parkplatz für 4 Stunden kostenlos. Das nutzen wir natürlich bis zur letzten Sekunde aus. Ich sitze bereits auf dem Fahrersitz und warte bis Thomas den Rucksack im Kofferraum verstaut hat, da höre ich ein stilles „Scheiße" und Thomas klettert stumm auf den Beifahrersitz und hält sich den Kopf. Unter seiner Hand bahnt sich ein rotes Rinnsal einen Weg über Stirn und Gesicht. Was ist passiert? Der Kofferraumdeckel ging nicht ganz auf und da hatte es auch schon Bumms gemacht. Da ich ihm kein Pflaster über die Haare kleben möchte, fahren wir die nächste Apotheke an.

Aufgrund von Sprachproblemen zeige ich der verdutzten Apothekerin das Missgeschick live am Modell. Sie setzt ihr bedauernswertestes Lächeln auf und ich erhalte unverzüglich entsprechendes Reinigungs- und Wundmaterial. Thomas verarzte ich noch auf dem Parkplatz vor der Apotheke. Danach setzen wir unsere Fahrt fort. Den nächsten Stellplatz suchen wir uns im Landesinneren, in der Swiss Normandie, wo wir unseren erlebnisreichen Roadtrip allmählich ausklingen lassen möchten.

Rouvre (Swiss Normandie)

Tag 18:  
Strecke: 0 km
Stellplatzinfo: Waldcamping Rouvre         Preis 23 € + Tax mit der ACSI-Campingcard in der Nebensaison


Wir freuen uns auf einen Tag in der Natur. Die Roche d‘ 0etre in der Suisse Normandie möchten wir uns nämlich erwandern. Nach den Erfahrungen der letzten Sturmtage am Meer, sind wir hier im Landesinneren viel zu warm angezogen und kommen schnell ins Schwitzen. Die Wanderung tut uns nach dem vielen Sightseeing richtig gut. Vom Meer verabschiede ich mich aber innerlich schonmal, das werde ich auf dieser Reise nicht mehr sehen. Am Abend freuen wir uns über die neuen Sanitäranlagen auf dem netten Campingplatz.

Der abwechslungsreiche Weg führt uns durch den Wald…
…und an einer idyllische Flusslandschaft vorbei
Gigantischer Blick von den Roche d’Oetre, dem höchsten Punkt unserer Wanderung

Rouvre – Clécy – Camembert – Courtonne-la-Meurdrac

Tag 19:  
Strecke: 125 km
Stellplatzinfo: Stellplatz, Jeton für Strom 2 € für 4 Std. Preis: 0 €


Bevor wir die Region verlassen, sehen wir uns noch etwas in Clécy um, da es im Reiseführer erwähnt wird. Dafür fahren wir sogar etwas rückwärts. Wir lassen uns von unserem Navi bis in die Ortsmitte leiten, doch hier ist tote Hose. Die meisten Geschäfte, einschließlich Bäckerei und Tante Emma Laden, öffnen erst zur Hochsaison im Juli. Beim Betreten der Touristinfo stehe ich in einer Amtsstube; Flyer gibt es im Flur. Dann fahren wir eben weiter nach Agentan, auch dieser Ort findet Erwähnung im Reiseführer, doch auch hier fragen wir uns warum.

Außer einer gewaltigen Kirche, wie es sie in der Normandie in fast jedem Ort gibt, konnten wir Agentan nichts abgewinnen
Dann fahren wir eben weiter nach Camembert. Der wegen des gleichnamigen Käses bekannte Ort besteht bloß aus einer Handvoll Häusern, einem Camembert Museum und einem Shop. Hier erstehen wir zwei runde, weiße Käse, die wir zuvor probieren durften und erfahren von unserem holländischen Verkäufer, der nach eigenen Angaben "alle" Sprachen spricht, worauf wir beim Camembertkauf achten sollten. „Fermier" sollte draufstehen und bedeutet, dass die Milch zu 90% von einem Bauernhof der Region stammt und ein gelbrotes Siegel sollte die Schachtel ebenfalls aufweisen.
Camembert-Museum
Echten Calvados aus der Normandie brauchen wir zu unserem Käse aber auch noch, daher fahren wir nach Saint-Cyr-Du-Ronceray zur Calvados Destillery von Roger Groult, der 2019 den Preis für den weltbesten Calvados gewonnen hat. Thomas testet sich gläschenweise durch vier verschiedene Proben. Zwei Calvadosflaschen landen nach der Verkostung in unserem Bulli.
Calvadosdestillerie Roger Groult
Morgen möchten wir noch in Lisieux vorbeischauen, daher suchen wir uns für die Nacht einen Stellplatz in der Nähe.

Courtonne-la-Meurdrac – Louviers

Tag 20:  
Strecke: 70 km
Stellplatzinfo: Camping Les Escales                      Preis: 17 € + Tax mit der ACSI-Campingcard in der Nebensaison


Mittlerweile brauchen wir morgens immer länger, bis wir endlich los kommen, nach drei Wochen hat dann doch endlich die Erholung eingesetzt. Und wenn wir dann noch etwas einkaufen müssen ist es bereits Mittag bis wir endlich zum Sightseeing aufbrechen können. Unsere heutige Stadtbesichtigung von Lisieux beginnt deshalb mit einem Mittagessen im "La Moca" bevor wir uns zur Basilika Sainte-Thérèse aufmachen.

Je näher wir kommen, desto gewaltiger erscheint die Basilika
Die noch nicht einmal 100 Jahre alte Basilika wurde der heiligen Therese von Lisieux geweiht. Einer jungen Nonne, die nur 26 Jahre alt wurde. Die riesige Basilika ist innen mit buntem Mosaik im byzantinischen Stil verziert – wirklich beeindruckend.
Ein beeindruckendes Bauwerk empfängt uns…
… mit einem Innenleben zum Staunen
Es ist alles so schön bunt.
Die heilige Therese von Lisieux
Das war auch schon unser ganzes Tagespensum. Wir suchen uns den nächsten Stellplatz weiter westlich, denn in ein paar Tagen müssen wir uns schweren Herzens von der Normandie verabschieden.

Louviers – Vernon – Giverny – Lyons la Foret

Tag 21:  
Strecke: 85 km
Stellplatzinfo: Camping Saint Paul                     Preis: 23 € + Tax mit der ACSI-Campingcard in der Nebensaison


Wir fahren Richtung Westen und bekommen die Idee, nochmals über Vernon zu fahren, da wir zu Beginn unseres Roadtrips versäumt hatten, die alte Mühle in der Seine zu fotografieren. In den letzten drei Wochen ist sie uns ständig auf Postkarten, Büchern und sonstigen Souvenirs begegnet.

Die alte Mühle von Vernon
Und wo wir schon mal in der Ecke sind fahren wir auch gleich nochmal in Giverny vorbei, der Ort, den wir drei Wochen zuvor überstürzt verlassen haben. Am Wochenende ist dort einfach zu viel los. Doch heute, an einem Mittwoch, gelingt mir der Eintritt sofort. Hunde sind im Garten leider nicht erlaubt. Und ich hatte mal wieder eine andere Vorstellung von dem Garten des Claude Monet. Der Garten konnte mich dann doch nicht ganz so überzeugen, denn für mich darf es gerne etwas aufgeräumter, geometrischer aussehen und nicht so verwunschen.
Der berühmte Seerosenteich in Claude Monet’s Garten

Lyons la Foret – Köln

Tag 22:  
Strecke: 520 km


Wir beenden unsere Reise auf dem Campingplatz, auf dem wir unseren Roadtrip durch die Normandie begonnen haben, in Lyons-la-Foret nicht ohne Hintergedanken. Denn hier gönnen wir uns zum Abschied das leckerste Baguette, das wir auf unserem Roadtrip gegessen haben.

Fazit

Unser Fazit nach 3 Wochen Roadtrip durch die Normandie lässt sich wunderbar in Bildern ausdrücken, denn Bilder sagen mehr als 1000 Worte.

Herz aus Muscheln im Sand
Normandieschriftzug auf dreckiger Autoscheibe
Unsere Autoscheibe nach 3 Wochen Normandie
Reiseinfos  Beste Reisezeit: Frühjahr/Herbst, französische Sommerferien besser meiden Empfehlenswert ist die ACSI-Camping Card für die Nebensaison, da garantierte Festpreise pro Übernachtung auf ausgewählten Campingplätzen, für: 1 Fahrzeug incl. 2 Personen + Strom + warme Dusche + Hund. Zum Nachschlagen hatten wir die Reiseführer aus dem Du Mont Verlag dabei.

 

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